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Fassentleerung – So holen Sie jedes Gramm aus dem Fass

Je zäher das Material, desto komplexer die Anforderungen an die Entleerung. Standardtechnik stößt bei hochviskosen oder festen Stoffen schnell an ihre physikalischen Grenzen. Wer auf verlässliche Prozesse setzt, braucht Lösungen, die fördern, erwärmen und Materialqualität dauerhaft sichern.

Fassentleerung mit speziellen Anlagen

Fassentleerung: Was versteht man darunter?

Fassentleerung bezeichnet den kontrollierten Vorgang, Materialien aus Fässern zu entnehmen und für nachfolgende Produktions- oder Verarbeitungsprozesse bereitzustellen. Dabei kommen unterschiedlichste Medien zum Einsatz – von dünnflüssigen Stoffen wie Ölen oder Lacken bis hin zu zähflüssigen oder pastösen Materialien wie Dichtmassen, Bitumen oder speziellen Klebstoffen

 

Unabhängig vom Materialtyp bleibt das Ziel der Fassentleerung stets gleich: Das Medium soll möglichst vollständig, prozesssicher und ohne Qualitätsverluste aus dem Fass in den weiteren Prozess gelangen. Abhängig von den Eigenschaften des jeweiligen Stoffes erfordert die Umsetzung unterschiedliche technische Ansätze – von der reinen Förderung bis hin zu unterstützenden Verfahren wie Erwärmung oder Schmelzen.

Wie funktioniert eine Fassentleerung technisch?

Je nach Fließverhalten des Materials kommen unterschiedliche Ansätze zum Einsatz.

Förderung ohne Erwärmung

Flüssige oder nur leicht viskose Medien, wie etwa dünnflüssige Lacke, Öle oder bestimmte Klebstoffe, können direkt über spezielle Fasspumpen aus dem Behälter entnommen werden.

Hier genügt der natürliche Materialfluss unter moderatem Förderdruck, ohne dass eine zusätzliche Erwärmung erforderlich ist. Der Vorteil: schnelle Entleerung bei minimalem Energieeinsatz.

Förderung mit gezielter Erwärmung

Bei hochviskosen oder schwerfließenden Stoffen reicht eine einfache Pumpentechnik nicht mehr aus. Materialien wie Butylmassen, dicke Dichtstoffe oder bestimmte Klebesysteme müssen zunächst erwärmt werden, um ihre Fließfähigkeit zu verbessern.

 

Durch kontrolliertes Aufheizen – beispielsweise über beheizte Folgeplatten oder temperierte Förderleitungen – wird die Viskosität gezielt gesenkt. Dadurch lässt sich das Material schonend und gleichmäßig aus dem Fass transportieren, ohne dabei seine Qualität zu beeinträchtigen.

Aktives Schmelzen bei festen oder hochstandfesten Materialien

Sind die Materialien bei Raumtemperatur weitgehend fest oder sehr hochviskos – etwa Hotmelts, bituminöse Massen oder reaktive Klebstoffe –, erfordert die Verarbeitung ein aktives Aufschmelzen.

 

In solchen Fällen übernimmt eine sogenannte Fassschmelzanlage den Prozess: Das Material erhitzt sich direkt im Fass und erreicht gezielt die nötige Verarbeitungstemperatur. Nach Erreichen der idealen Viskosität übernimmt eine Förderpumpe den Transport in den nächsten Verarbeitungsschritt.

In allen Fällen bleibt das Ziel gleich: Eine möglichst vollständige, gleichmäßige und materialschonende Entleerung des Fasses – ohne Materialverluste, ohne Verstopfungen und bei konstanter Produktqualität.

Ablauf einer Fassentleerung – Schritt für Schritt

1. Vorbereitung des Fasses

Das befüllte Fass gelangt sicher in die Aufnahmevorrichtung der Anlage und lässt sich dort stabil fixieren. Deckel oder Dichtungen entfernt man, um die Entleerung vorzubereiten.

2. Aufsetzen der Förder- oder Heizplatte

Die Förderplatte – bei Bedarf beheizbar – senkt sich kontrolliert auf das Material ab. Dabei verdichtet sich das Medium sanft und bereitet sich optimal auf die Förderung vor.

3. Materialerwärmung (nur bei Bedarf)

Bei hochviskosen oder festen Stoffen erfolgt eine gezielte Erwärmung. Durch die kontrollierte Wärmeeinbringung sinkt die Viskosität, ohne die Materialstruktur zu beeinträchtigen.

4. Start des Förderprozesses

Eine geeignete Förderpumpe (Zahnrad-, Kolben- oder Schneckenpumpe) startet den Prozess. Das Material fließt unter definiertem Druck und konstanter Geschwindigkeit aus dem Fass.

5. Dynamisches Nachführen

Während der Entleerung sinkt die Förderplatte gleichmäßig nach unten, um ein kontinuierliches Nachströmen des Materials sicherzustellen und Lufteinschlüsse zu vermeiden.

6. Restentleerung und Abschluss

Sobald das Material nahezu vollständig gefördert ist, beendet die Anlage den Prozess automatisch. Die Förderplatte hebt sich an, das Fass lässt sich entnehmen und gegen ein neues befülltes Fass austauschen.

Wann eine klassische Fassentleerung an ihre Grenzen stößt

Nicht jedes Material lässt sich mit einer herkömmlichen Fassentleerung zuverlässig fördern. Insbesondere bei sehr zähen, standfesten oder festen Stoffen stoßen konventionelle Systeme – selbst mit unterstützender Erwärmung – schnell an physikalische und prozesstechnische Grenzen.
 

Typische Beispiele sind:
 

  • Hochviskose Dichtmassen: Butyl-basierte oder silikonhaltige Dichtstoffe, die bei Raumtemperatur eine nahezu pastöse Konsistenz aufweisen.

  • Bitumenmassen: Schwerfließende oder feste Abdichtungsstoffe, die hohe Temperaturen benötigen, um verarbeitet werden zu können.

  • Reaktive Klebstoffsysteme (z. B. Hotmelts): Klebstoffe, die erst durch gezielte Erwärmung aktiviert oder verarbeitbar gemacht werden.

  • Vergussmaterialien mit hoher Standfestigkeit: Elektronik- oder Bauvergussmassen, die bei niedrigen Temperaturen extrem zäh oder nahezu fest sind.
     

In all diesen Fällen reicht eine bloße Erwärmung der Fasswand oder Förderleitung nicht mehr aus, um das Material fließfähig zu machen. Die Folge: Pumpen können blockieren, Materialflüsse unterbrechen und Qualitätseinbußen auftreten. 

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, muss das Material direkt im Fass aktiv aufgeschmolzen werden. Nur durch kontrolliertes Schmelzen – unter präziser Temperaturführung – lässt sich eine sichere, kontinuierliche Förderung gewährleisten, ohne die Materialeigenschaften zu beeinträchtigen oder das Fördersystem durch Verstopfungen zu gefährden.

Die Lösung bei hochviskosen Materialien: Fassschmelzanlagen

Wenn zähflüssige, standfeste oder feste Materialien sicher aus Fässern gefördert werden sollen, stoßen klassische Entleerungssysteme schnell an ihre Grenzen. Hier kommen spezialisierte Fassschmelzanlagen zum Einsatz – wie sie Deckert Anlagenbau entwickelt.

Unsere Systeme verbinden präzise Temperaturführung, schonendes Schmelzen und leistungsstarke Förderung in einer kompakten, robusten Einheit. Das Resultat: Selbst hochanspruchsvolle Medien lassen sich zuverlässig verflüssigen und nahezu vollständig aus dem Fass entnehmen – ohne Verstopfungen, ohne Qualitätsverluste.

Ihre Vorteile im Überblick

  • Gleichmäßige Materialerwärmung: Schonende und kontrollierte Aufheizung des gesamten Fassinhalts – ideal für sensible oder reaktive Stoffe.

  • Effizientes Schmelzverfahren: Kein Überhitzen oder Zersetzen der Materialien – konstante Prozessqualität garantiert.

  • Nahezu vollständige Entleerung: Minimale Restmengen reduzieren Materialkosten und erleichtern die Handhabung.

  • Prozesssicherer Materialfluss: Stabile Förderung auch bei schwierigsten Medien – für eine zuverlässige Weiterverarbeitung.

  • Maximale Betriebssicherheit: Robuste Bauweise, wartungsfreundliche Komponenten und bedienerfreundliche Steuerung.
     

Deckert Fassschmelzanlagen zeichnen sich durch ihren modularen Aufbau aus und können flexibel auf unterschiedliche Produktionsanforderungen abgestimmt werden.
 

Egal ob für standardisierte Anwendungen oder spezielle Material- und Prozessbedingungen: Wir entwickeln maßgeschneiderte Lösungen, die sich nahtlos in Ihre Fertigungsumgebung integrieren.

Fassschmelzer von DCA Deckert

Kontakt

Sie möchten gerne ein Angebot erhalten, haben noch eine Frage zu unserer Anlage oder wissen nicht, welche Lösung für Sie die passende ist? Dann fragen Sie gerne direkt bei uns an.

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